Thorsten Wiethölter, 08.01.2021


Housten, wir haben ...ein ganz anderes Problem!


Untertitel: Seit 2016 sind noch nie so wenige Menschen unter 80 Jahren verstorben wie in 2020

 

Die Daten zur Sterblichkeit in Deutschland stehen vom Bundesamt für Statistik (DeStatis) aktuell bis zur Kalenderwoche 48 bereit.

 

Um anhand der Daten etwas ablesen zu können, müssen wir längerfristige Daten berücksichtigen. Das Problem: Diese werden nicht so ohne Weiteres und direkt bereit gestellt.

Ich habe daher anhand verschiedener Datenbasen, die sich aber immer auf das statistische Bundesamt beziehen, die Daten bis zum Jahr 2012 zurückverfolgt.

Und was man dann sieht, ist nicht sehr schön! Denn seit dem Jahr 2012 steigt tendenziell die Sterberate in Deutschland. (Übrigens ohne Erklärung und auch ohne Paniknachrichten.)

In den Jahren 2012 bis 2019 ist sowohl die Sterberate als auch die Zahl der absoluten Toten tendenziell angestiegen. Vermutlich (hier nicht ausgewertet) sind Hauptfaktoren sowohl der demographische Wandel als auch unterschiedlich stark verlaufende saisonale Epidemien.

Darüber hinaus sind die jährlichen Schwankungen so stark, dass sie kaum Rückschlüsse darüber zulassen, wieviele Menschen in 2020 ungewöhnlich mehr oder insbesondere AN Covid gestorben sein könnten.

 

Die allgemeine Schlussfolgerung ist: Wir können keinerlei Erkenntnisse für das Jahr 2020 (hier nicht dargestellt, da statistisch noch nicht auswertbar) ziehen. ...Außer diesem: Die Sterberate steigt tendenziell jährlich an. Egal wodurch.

 

 

Das Jahr 2020 weist bis zur KW 48 eine höhere Sterblichkeit auf als die Vorjahre.

Die Sterblichkeit in 2018 war allerdings höher! ...Was aufgrund der aktuellen Debatte allerdings sehr verwunderlich ist.

Das Jahr 2016 war ein sehr mildes Jahr. Allerdings weist DeStatis die Jahre vor 2016 seltsamerweise nicht direkt aus.

Das Jahr 2015 z. B. war sowohl in Hinsicht auf die absoluten Sterbefälle als auch auf die Sterberate wesentlich schlimmer: Im Jahr 2015 starben trotz geringerer Bevölkerung etwa 20 Tsd. Menschen mehr als in 2016. (Hier nicht dargestellt, da für 2015 nur Ganzjahreszahlen vorliegen.)

 

 

Seltsamer Fakt:

Eine Überlastung der Krankenhauskapazitäten ist aus der folgenden Grafik überhaupt nicht erklärbar (Aus dem Intensivregister (DIVI) übrigens auch nicht!) ...Es sei denn, die Krankenhauskapazitäten der vergangenen Jahre wären einfach abgebaut worden. (Das hätte dann aber nichts mit einer Krankheit zu tun. Und andere Daten bestätigen ebenfalls diese Reduktion der Krankenhauskapazitäten.)

 

 

Statt dessen zeigt sich folgende Entwicklung:

 

Seit 2016 sind noch nie so wenig Menschen unter 80 Jahren gestorben wie im Jahr 2020. Im Jahr 2020 waren es 15.269 weniger als im Jahr 2016!

 

Andererseits hat sich Anzahl der gestorbenen Menschen ab 80 Jahren erhöht.

 

 

Fazit:

 

Ja, jedes Menschenleben zählt! Aber was wir hier sehen, sind nicht die Auswirkungen einer Pandemie, sondern die Auswirkungen eines demographischen Wandels.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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