Thorsten Wiethölter, 07.07.2020


Es gibt im internationalen Vergleich keinen Zusammenhang zwischen Lockdown und der Verlaufsschwere der Covid-Epidemie

...Aber es gibt andere zusammenhänge

Kurzfassung

Es wurden bis zu 174 Länder in Bezug auf die Zahl der Covid-Toten und die möglichen Zusammenhänge mit den vorgenommenen Lockdowns sowie verschiedenen gesellschaftlichen, gesundheitlichen und klimatischen Faktoren untersucht.

 

Im Ergebnis wurde kein statistisch sichtbarer Zusammenhang zwischen der Anzahl der Covid-Toten und den durchgesetzten Lockdowns ermittelt. Dies bedeutet, dass sich die Infektion (die Covid-Toten) vollkommen unabhängig davon entwickelt, ob ein Lockdown vorgenommen wurde oder nicht.

 

Statt dessen zeigt sich, dass die Anzahl der Covid-Toten vor allem von gesellschaftlichen, gesundheitlichen, klimatischen oder umweltbezogenen Rahmenbedingungen abhängt.

 

Beispielsweise finden sich Zusammenhänge für folgende Faktoren, deren Höhe mit der Höhe der Covid-Toten-Zahl in Zusammenhang steht:

  • Anteil älterer oder alter Menschen in einem Land

  • Anteil verschiedener vorherrschender Erkrankungen in einem Land, die sich aber je nach Weltregion unterscheiden können. Grundsätzlich sind aber unter anderen Todesfälle mit Krankheiten aufgefallen, die mit psychischen und Verhaltensstörungen sowie Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes in Zusammenhang stehen. In europäischen Ländern sind darüber hinaus besonders Krankheiten aufgefallen, die mit dem Gehirn oder dem Nervensystem in Zusammenhang stehen, wie z. B. Alzheimer, Demenz und Parkinson.

  • Der Anteil an Menschen, die an Übergewicht leiden.

  • Die Bettenzahl (damit Plätze) in Langzeitpflegeeinrichtungen (besonders in Europa) und die Anzahl der Mediziner im Verhältnis zur Bevölkerung. Höhere Zahlen in diesem Bereich stehen für tendenziell mehr Covid-Tote.

  • Die CO2-Emissionen eines Landes.

Besonders auffällig ist ein starker Zusammenhang, der unerwartet ist: Besonders in Europa ist die Zahl der Covid-Toten umso höher, je höher die Grippeimpfquote der Menschen ab 65 Jahren ist. Je nach Auswertung beträgt die Korrelation bis zu 60%.

 

Die Langfassung der Studie befindet sich am Ende dieser Seite.

 

(Die angegebene Anzahl der Datenpaare in den folgenden Grafiken entspricht der Anzahl der Länder, die in den jeweiligen Statistiken enthalten sind.)

 

 


Härte der Lockdowns und Anzahl der Covid-Toten:

keine Korrelation

 


 

 

Durchschnitts-mindesttemperaturen im April

 

 


Sterberate in der Altergruppe 95 plus

 


CO2-Emissionen

 


Grippeimpfquote der Einwohner ab 65 Jahren

 


Anteil der Menschen in einem Land, die an Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes versterben (z. B. Rheuma)

 


Anteil der Menschen, die an COPD versterben

 


Anteil der Menschen, die an Demenz versterben

 


Anteil der Menschen, die an Parkinson versterben

 


Anteil der Menschen, die an Übergewicht leiden.

 


Anteil der Haushalte mit nur einem Haushaltsmitglied

 


Anzahl der Ärzte pro 10.000 Einwohner

 


 

Anzahl der Betten in Langzeitpflege-einrichtungen (pro 1 Mio. Einwohner)

 


Anteil der urbanen Bevölkerung

 


Anteil der Einwohner ab 80 Jahren

 


Anteil der Einwohner ab 90 Jahren